Geschichte
Über 600 Jahre Gastfreundschaft. Über 120 Jahre Spektakel.
Die Geschichte des „Gasthaus zur Post“ mit seiner Gastwirtschaft und dem Hotel reicht bis ins Jahr 1392 zurück. Seit Jahrhunderten ist das Haus ein Ort der Begegnung, des Genusses und der Geselligkeit.
Der Veranstaltungssaal kam 1902 dazu – und blickt heute selbst auf über 120 Jahre bewegte Geschichte zurück. Unzählige Feste, Aufführungen und legendäre Abende haben hier stattgefunden. Jede Epoche hat ihre eigenen Geschichten und Anekdoten hinterlassen – und wir schreiben sie weiter, bei jedem neuen Spektakel im Postsaal.

Bereits im Jahr 1392 wurde das Hauptgebäude errichtet – damals als wichtiger Treffpunkt und später als Wirtshaus bekannt. Mit dem Bau der Isartalbahn im Jahr 1890 erlebte das Haus eine neue Blütezeit: Es wurde 1902 um ein Hotel und einen großzügigen Veranstaltungssaal erweitert.
Der Saal, gestaltet im Stil des Jugendstils, beeindruckte schon damals mit kunstvollen Deckenverzierungen, eleganten Kronleuchtern und aufwendigen Holzarbeiten. Seitdem ist er Schauplatz für Feste, Konzerte und unzählige kulturelle Ereignisse – ein Ort mit Geschichte und ganz besonderem Flair, der bis heute lebt und Menschen zusammenbringt.
Das „Gasthaus zur Post“ war schon immer ein Haus von Bedeutung – für Reisende, Künstler und Persönlichkeiten. Im Jahr 1786 machte hier niemand Geringeres als Johann Wolfgang von Goethe Station: Auf seiner berühmten Italienreise verbrachte er eine Nacht in der Post und hinterließ damit einen Hauch von Weltliteratur in den historischen Mauern.
Mit dem Ausbau der Infrastruktur entwickelte sich auch der Standort weiter. 1959 wurde die Bundesstraße B11 gebaut, die seither direkt am Gasthaus vorbei führt und die Verbindung von München nach Wolfratshausen bildet.
Das Foto zeigt das Gebäude um 1930 – mit seinem markanten Dach, den verzierten Holzbalkonen und der klassischen Fassade, die bis heute an den Charme vergangener Zeiten erinnert.


Nach dem Zweiten Weltkrieg begann für den Postsaal ein neues Kapitel: Aus dem traditionsreichen Veranstaltungssaal wurden die „Post-Lichtspiele Ebenhausen“. Wo zuvor Feste und Feiern stattfanden, flimmerten ab den späten 1940er-Jahren die neuesten Kinofilme über die Leinwand.
Für viele Menschen aus der Umgebung wurde das Kino zum Treffpunkt und zur kleinen Flucht aus dem Alltag – mit Heimatfilmen, Abenteuergeschichten und den großen Klassikern jener Zeit.
Doch mit dem Aufkommen des Fernsehens und veränderten Freizeitgewohnheiten verlor das Kino allmählich an Bedeutung. Bereits in den 1960er-Jahren wurde der Kinobetrieb eingestellt. Der Saal kehrte damit zu seiner ursprünglichen Nutzung zurück – als Ort für Veranstaltungen, Kultur und gemeinsames Erleben.
1972 erhielt der Postsaal sein heutiges Gesicht: Aus dem ehemaligen Kino wurde wieder ein Veranstaltungssaal – passend zur neuen Zeit und den Anforderungen an Kultur und Feste.
Im Zuge des Umbaus wurde der gesamte Saal tiefer gelegt. Wo früher Treppen zum Garten hinabführten, gelangt man heute ebenerdig hinaus ins Freie. Durch diese bauliche Veränderung entstand nicht nur ein großzügigerer, offenerer Raum, sondern es konnte auch die Empore integriert werden, die dem Saal bis heute seinen besonderen Charakter verleiht.
So verbindet der Postsaal bis heute historische Substanz mit moderner Nutzung – und bleibt ein Ort, an dem sich Geschichte und Gegenwart stilvoll begegnen.
